Nein. Mit Zinfandel hat der Zierfandler nix zu tun. Er kommt aus Österreich und ist eine natürliche Kreuzung aus Roter Veltliner und einer traminerähnlichen Sorte.
Verbreitung des Zierfandlers
85 ha machen sie in Österreich „breit“. Für die Statistiker: das sind 0,19 % Rebflächenanteil. Eher verschwindend. Somit ist diese autochthone Sorte zur Rarität in der Thermenregion geworden. Sie ist auch nur dort vertreten und dies mit abnehmendem Anteil. Sie wissen bereits was jetzt kommt: wir müssen aufhören weniger Zierfandler zu trinken.
Aussehen der Blätter
Zierfandler sieht wie folgt aus: seine Blätter sind groß, kreisförmig, drei- bis fünflappig und an der Unterseite stark behaart. Seine Traube ist mittelgroß, sehr dichtbeerig, zylindrisch, und deren Beeren sind rundlich und rötlich gefärbt was auch den Zweitnamen Spätrot ergeben hat.
Verwendung des Zierfandler
Zierfandler (Spätrot) und Rotgipfler als Spätrot-Rotgipfler werden in der Themenregion durchaus öfter an- und ausgebaut. Allerdings werden daraus oft Cuvée und somit verschwinden diese Sorten, mangels sortenreiner Abfüllung auch von der Bildfläche. Zu allem Überfluss werden Zierfandler & Co oft schon als Mischsatz ausgepflanzt. Und weil wir schon im Graten sind: Zierfandler will die besten Lagen, stellt dafür aber geringe Bodenansprüche. Diese Lockerheit im Bezug auf Boden macht er mit Winterfrostempfindlichkeit und hoher Affinität zur Botrytis wieder wett.
Der Wein
Zierfandler sind bei guter Reife der Trauben äußerst extraktreich. Meist mild in der Säure und einem dafür ausgeprägtem Bukett. Eigentlich ist es fast unverständlich, dass Zierfandler selten reinsortig auf die Flasche gebracht wird, hätte er doch genug Eigenständigkeit um als Vorzeigewein einer ganzen Region zu fungieren.
Sollte es zur Trockenbeerenbildung kommen, so entsteht ein honigartiges bis sherryähnliches Bukett. Prädikatsweine aus Zierfandler haben vor allem eines: hohes Lagerpotenzial!