Weißer Burgunder

weissburgunder

Der weiße Burgunder, auch als Pinot Blanc bekannt, wurde bereits im 14. Jahrhundert kultiviert. Die Rebe stellt eine Mutation aus dem vom Spätburgunder abstammenden Grauburgunder  dar. Die  Hauptanbaugebiete liegen in Deutschland und seinem Ursprungsland Frankreich, aber auch in Österreich zählt der Weißburgunder zu den beliebten Sorten.  Rund 4,3 Prozent ist sein Anteil an der Gesamtanbaufläche in Österreich, das entspricht etwa 3 ha. Rings um den Neusiedler See, in Niederösterreich, der Steiermark wird er ebenso angebaut wie in den Weinbergen um Wien. Im nördlichen Niederösterreich und in der Steiermark zeigt er jedoch das meiste Potential. Das kühlere Klima und steile Lagen entsprechen ihm.

Weißburgunder oder Chardonnay

Als Rebe ähneln sich Weißburgunder und Chardonnay sehr, wobei der Chardonnay eine Kreuzung aus Burgunder und Heunisch darstellt.  Farbe und Form der Trauben unterscheiden sich zwar, was aber erst bei der Lese zum Ausdruck kommt. Die Trauben des Weißburgunders sind die hellfarbigsten unter den Burgundertrauben und besonders dicht bepackt, darum ist er auch anfälliger gegenüber dem Befall von Botrytis, ansonsten zeigt er sich von einer robusten Seite. Relativ unempfindlich gegen Frost und resistent gegen viele Krankheiten, bringt er auch noch bei hohem Ertrag viel Zucker und Säure . Die Rebe stellt hohe Ansprüche an den Boden, schätzt Tiefgründigkeit und Nährstoffreichtum. Auch eine gewisse Feuchte benötigt der Weißburgunder. In südlichen Anbaugebieten fehlt ihm oft die Säure, darum nimmt in disen Regionen zumeist der Chardonnay seinen Platz ein. Auch als Wein ähneln einander die Sorten.

Oft im Cuvee verwendet

Der Weißburgunder wird auch gerne von den Winzern als Verschnitt, Cuvee, mit anderen Sorten verwendet, da er sich eher dezent  gibt. Er dient, besonders in Deutschland, oft als Grundlage für Schaumweine. In Österreich keltern Winzer ihn  nicht selten  in Barrique Fässern, die beim Ausbau des Weins den typischen Barrique-Ton geben. Im Edelstahltank hingegen werden sowohl  seine feine Frische als auch das Sortentypische an ihm unterstrichen.

Birne- und Apfelaroma herrscht vor

Das Bukett des meist trocken ausgebauten Weißburgunders ist sehr dezent, es herrschen Birne und Apfel vor, dazu kommt oft ein Nussaroma mit einem Hauch von Blumenwiese und Kräutern. Zart und doch vollmundig im Geschmack, zeigt er Fruchtsüße und leichte Säure, im Abgang ist er mäßig zitronig.  Bei längerer Lagerung zeigt sich meist ein Mandelton.  Durch seine frische Säure und dem dezenten Aroma ist er ein idealer Menübegleiter. Besonders leichte Gerichte ergänzt er perfekt. Erfolgte der Ausbau des Weißburgunders im Barriquefass, ist das veränderte Aromaprofil  besonders zu Wild- und Lammgerichten stimmig. Der geringe Alkoholgehalt macht ihn aber auch zum idealen Wein für jede Gelegenheit zwischendurch.

Herkunft

Wo Brugunder herkommen, wissen sie schon, wenn sie hier bereits brav in den Weinbeschreibungen gelesen haben. Frankreich, unschwer zu erraten. Der Weißburgunder ist genetisch gesehen eine Art Unfall. Besser gesagt eine Mutation aus dem Grauen Burgunder.

Verbreitung des Weißburgunder

1.995 ha bedeuten etwa 4,3 % Rebflächenanteil und somit eine wichtige Sorte in Österreich. Der nahe Verwandte, der Chardonnay, hat mittlerweile aber dem Weißburgunder den Rang etwas abgelaufen.

Aussehen der Blätter

Mittelgroße, fünfeckige Blätter die drei der fünflappig wachsen kennzeichnen den Weißburgunder. Die Traube ist ebenfalls mittelgroß und stellt sich dichtbeerig und zylindrisch dar. Die Beeren sind rundlich bis oval und mit ihrer gelbgrünen dünnschaligen Haut ebenfalls recht typisch.

Verwendung des Weißburgunder

Der Weißburgunder gilt als perfekter Cuvéepartner. Vielleicht liegt das an seinem neutralen Eigengeschmack? Im Weingarten stellt er Ansprüche an die Lage und den Boden. Weißburgunder wächst nicht überall. Dazu neigt er zum  Botrytisbefall und ist somit weniger robust als sein Verwandter, der Chardonnay.

Der Wein

Wenn die hohen Ansprüche an Boden und Lager erfüllt werden, dann liefert der Weißburgunder höchste Qualität. Jung zeigt sich der Weißburgunder eher blumig mit pikanter Säure. Gereifte Weißburgunder entwickeln Brottöne und russige Noten. Weißburgunder ist ein langsamer Entwickler und erreicht somit seine optimale Trinkreife erst nach einigen Jahren an Flaschenreife.