Da man diese Sorte „Sankt Laurent“ und nicht „Saint Loron“ ausspricht sollte klar sein; das ist ein Österreicher.
Der natürliche Burgunder-Sämling St. Laurent hat seinen Namen vom Lorenzitag. An diesem 10. August beginnen die Beeren sich zu verfärben – das nennt der Winzer Farbumschlag.
Verbreitung des St. Laurent
778 ha oder 1,7 % der Rebflächen beheimaten St.Laurent. Besonders in der Thermenregion und im nördlichen Burgenland findet man die autochthone Sorte recht oft. Die Anbaufläche ist in den letzten 10 Jahren um 87,5 % angewachsen. Eine der wenigen Sorten also, die im Vormarsch sind.
Das Aussehen
Mittelgroße, fünflappige Blätter die gewellter sind als die Blätter andere Rebstöck. Dieses Erkennungszeichen deutet auf St. Laurent hin. Seine Traube ist ebenfalls mittelgroß, wächst dichtbeerig und zylindrisch, meist mit Beitrauben. Seinen Beeren sind deutlich oval und – welch Wunder – blauschwarz gefärbt.
St. Laurent – Verwendung
St. Laurent reift in etwa bis zur Mitte der gängigen Ernteperiode in Österreich. Ertragsreduktion ist keine nötig, denn St. Laurent ist viel, aber definitiv kein Massenträger und auch kein Wachstumswunder. Er liebt gute Lagen und tiefgründige Böden.Überhaupt ist der St. Laurent im Weingarten eher ein Problembär. Er ist blüteempfindlich, spätfrostempfindlich und zu allem Überfluss kann sich der Winzer auf höchst unregelmäßige Erträge einstellen.
Der Wein
St. Laurent ist eine Burgundersorte. Das zeigt sich in negativer Weise im Weingarten – aber absolut positiv im fertigen Produkt. St. Laurent ist ein kräftiger, fruchtiger Rotwein mit lebendiger Säure. Das aromatische Spektrum von Sauerkirsche bis Waldbeere, gepaart mit würzigen Komponenten – das ist es, was den St. Laurent ganz allgemein und besonders bei Freunden der französischen Weinstilistik beliebt macht. Grundsätzlich kann man dem St. Laurent eine gute Lagerfähigkeit attestieren.