1916, Landesanstalt für Rebenzüchtung, Alzey, Deutschland. Der bis dahin wenig bekannt Georg Scheu kreuzt wiedermal Rebsorten. Er tut dies schon lange und nummeriert seine Kreuzungen. Die Nummer 88 hat es dann in sich. Sämling 88 hieß die Kreuzung aus Riesling und einer bislang unerforschten Spezies fortan. Und da der Entdecker bzw. Papa dieses Sorte auch zu Ruhm kommen sollte, setzte sich später der Namen Scheurebe durch.
Verbreitung des Sämling 88
398 ha, oder 0,9 % verheißen nichts gutes. Vorwiegend im Burgenland und der Steiermark finden sich Scheurebe-Flächen. -25% steht in der Flächenstatistik; somit verliert auch diese Sorte stetig an Bedeutung in unserer Weinwelt.
Aussehen der Blätter
Tief gelappte, eher runde, mittelgroße Blätter; ebensolche Trauben, die dichtbeerig wachsen und grüngelbe Beeren mit typischem Muskatton tragen. Wenn alle diese Zeichen zu finden sind, dann stehen sie vor einer Scheurebe.
Verwendung der Scheurebe
In der Steiermark und dem Burgenland wird die Scheurebe als einfacher Jausenwein wohl immer ihre Bedeutung haben. Am Neusiedlersee werden noch Trockenbeerenauslesen, Stroh- und Schilfweine aus der Scheurebe erzeugt. Mittlerweile entdeckt eine neue Winzergeneration das interessante Gewächs. Scheurebe benötigt eher gute Lagen und kann mit Trockenheit wie auch mit Kalk und mit Winterfrost gut umgehen.
Der Wein
Scheurebe muss reif sein. Sonst wird’s fies. Dann kommt der dünne Sämlingston zur Geltung. Wenn die Scheurebe reif ist, dann können körperreiche Weine entstehen. Grundsätzlich wird die Scheurebe bei sehr hoher Reife auch für Prädikatsweine verwendet