Österreich ist reich an Rebsorten. Einheimische – also autochthone – und Sorten anderer Herkunft, die aber in Österreich ausgepflanzt werden dürfen. Derzeit sind 22 weiße und 13 rote Rebsorten für die Produktion von Qualitätswein in Österreich zugelassen. Egal ob daraus Landwein oder Prädikatswein gemacht werden soll – wofür ja grundsätzliche jede Rebsorte verwendet werden kann.
Stark im Wachsen begriffen ist der Rotweinanteil. Dieser hat sich in den letzten beiden Jahrzehnten verdoppelt. Das bedeutet: fast ein Drittel der aktuellen österreichischen Gesamtrebfläche von knapp 46.000 ha ist mit Rotweinrebsorten bepflanzt.
Österreich ist ein Weißweinland
Der Umkehrschluss macht aber auch klar: Österreich ist ein Weißweinland. Klar dominiert vom autochthonen Grünen Veltliner der ein Drittel der Gesamtrebfläche für sich beansprucht.
Österreich hat aber auch hervorragende Lagen bzw. Böden und Mikroklimate für international bekannte Sorten.
- Riesling
- Pinot Blanc – hierzulande meist Weißburgunder genannt
- Chardonnay (in der Steiermark auch als Moralen bekannt)
- Muskateller
- Traminer
- Pinot Noir (manche sagen Blauburgunder)
- Merlot
- Cabernet
- Syrah
Dazu kommen dann die Spezialitäten zu denen der Weinwisser gerne „autochthon“ sagt (haben wir in diesem Artikel ja auch schon zweimal getan) wie zum Beispiel:
- Neuburger
- Rotgipfler
- Zierfandler
- Roter Veltliner (weiß), bzw. Zweigelt
- Blaufränkisch
- St. Laurent
- Blauer Wildbacher (daraus wird Schilcher)
Rebkunde und Rebzüchtung mit langer Tradition
In der Genetik vieler Sorten sind immer wieder die selben Protagonisten zu finden: Traminer und Heunisch. Der Traminer, vermutlich eine der ältesten Rebsorten, war schon in der Antike für sein schmackhaftes Traubengut bekannt. Heunisch kommt vermutlich aus Ungarn und wurde durch die Magyaren nach Mitteleuropa gebracht. Mindestens 75 der heute gängigen Rebsorten können den Heunisch im Stammbaum vorweisen. Beispiel gefällig? Chardonnay oder Riesling.
Rebkunde und Rebzüchtung haben in Österreich eine lange Tradition. Bedingt und getragen durch das Lehr- und Forschungszentrum der Höheren Bundeslehranstalt für Wein- und Obstbau in Klosterneuburg. Diese Institution besteht immerhin schon seit 150 Jahren. Demnach ist sie die älteste Weinbauschule der Welt. Die Abteilung für Rebzüchtung leitet ein international anerkannter Experte: Univ. Doz. Dr. Ferdinand Regner. Besonderen Bekanntheit erlangten seine Forschungen auf dem Gebiet der Weinsortenerkennung mittels DNA-Analyse. CSI-Wine, sozusagen.
Weißweine – 22 Rebsorten in Österreich
Wie bereits erwähnt: zur Weißweinproduktion sind in Österreich stolze 22 Rebsorten zugelassen. Darunter findet man viele autochthone Weißsorten. Allen voran der omnipräsente Grüner Veltliner. Natürlich auch die wieder in Mode kommenden Zierfandler oder Rotgipfler. Die findet man übrigens fast ausschließlich in Österreich. Internationale Weißweine gedeihen aber ebenfalls auf Österreichs Böden bzw in unserem Klima. Rieslinge, Sauvignon Blanc oder weiße Burgundersorten kommen mit den Bedingungen hierzuland zu gut zu Rande. Oder sagen wir es önologischer: Österreich hat das Terroir für solche Weißweine. Zwei Drittel der gesamten österreichischen Weingartenfläche sind mit weißen Rebsorten bestockt. Dies lässt vermuten, dass Österreich ein Weißweinland ist (und wohl auch noch länger bleibt … sorry, liebes Burgenland).
Weißwein | 1999 | +/- ha | 2009 | +/- % | Anteil Gesamt 2009 |
Grüner Veltliner | 17.479 | -3.961,60 | 13.518 | -22,70% | 29,40% |
Welschriesling | 4.323 | -725,9 | 3.597 | -16,80% | 7,80% |
Müller Thurgau | 3.289 | -1.186,80 | 2.102 | -36,10% | 4,60% |
Weißburgunder | 1.995 | 4,30% | |||
Riesling | 1.643 | 220,3 | 1.863 | 13,40% | 4,10% |
Chardonnay | 1.431 | 3,10% | |||
Sauvignon Blanc | 314 | 618,3 | 933 | 196,70% | 2,00% |
Gemischter Satz | 1.371 | -564 | 807 | -41,10% | 1,80% |
Neuburger | 1.094 | -442,2 | 652 | -40,40% | 1,40% |
Muskateller | 143 | 383,6 | 527 | 267,70% | 1,10% |
Frühroter Veltliner | 626 | -201,7 | 424 | -32,20% | 0,90% |
Scheurebe | 529 | -131,3 | 398 | -24,80% | 0,90% |
Andere Weißweinsorten | |||||
Muskat-Ottonel | 418 | -58,3 | 360 | -13,90% | 0,80% |
Traminer | 363 | -42,1 | 321 | -11,60% | 0,70% |
Bouvier | 365 | -130,5 | 234 | -35,80% | 0,50% |
Grauburgunder | 293 | -70,8 | 222 | -24,20% | 0,50% |
Roter Vetlliner | 258 | -64,2 | 193 | -24,90% | 0,40% |
Goldburger | 309 | -158,6 | 150 | -51,40% | 0,30% |
Rotgipfler | 118 | -13,2 | 105 | -11,10% | 0,20% |
Zierfandler | 98 | -12,9 | 85 | -13,10% | 0,20% |
Sylvaner | 53 | -9,6 | 43 | -18,20% | 0,10% |
Jubiläumsrebe | 30 | -17,2 | 13 | -56,70% | 0,10% |
Furmint | 1 | 7,7 | 9 | 665,50% | 0,00% |
Gesamt Weiß | 36.145 | -6497,3 | 30.138 | -16,60% | 65,60% |
Mehr dazu:
http://www.gutekueche.at/rebsorten
http://www.oesterreichwein.at/unser-wein/oesterreichs-rebsorten/